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Beitrag vom 28.04.2017
Interview vom Porsche Tennis Grand Prix mit KarolÃna PlÃÅ¡ková, US Open-Finalistin 2016
Sylvia Rochow
Im März 2017 erreichte die Tschechin bei den Tennisturnieren in Indian Wells und Miami jeweils das Halbfinale, zuvor, Anfang des Jahres holte sie sich die Titel in Brisbane und Doha.
KarolÃna PlÃÅ¡ková spielt seit Monaten auf konstant hohem Niveau und steht mittlerweile auf Platz 3 der Weltrangliste. Im US Open-Finale unterlag sie Angelique Kerber nur knapp. Vor ihrem ersten Match beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart traf sich AVIVA mit der 25-Jährigen zum Gespräch.
AVIVA-Berlin: Sie sind mit dem unglaublich erfolgreichen tschechischen Team aktuelle Fed Cup-Titelträgerin, im vorigen Jahr kamen Sie mit dem Finaleinzug im Rücken direkt aus der Schweiz zum Porsche Tennis Grand Prix. Am vergangenen Wochenende haben Sie jedoch nicht für Ihr Land in Florida gegen die USA gespielt. War das eine bewusste Entscheidung im Hinblick auf das Turnier hier in Stuttgart?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Ja, und vor allem war es eine sehr schwierige Entscheidung. Ich spiele sehr gerne im Fed Cup. Dieses Jahr ist aber bisher ganz anders verlaufen, ich habe jetzt schon viel mehr Matches gespielt als zum gleichen Zeitpunkt im vorigen Jahr. Ich musste also etwas an meinem Zeitplan ändern, denn in Stuttgart wollte ich unbedingt spielen, aber vorher schon eine Woche zur Vorbereitung haben. Im Endeffekt waren es dann sogar zwei Wochen, denn ich hatte noch eine Zahn-OP.
AVIVA-Berlin: Das hört sich nicht so ideal an.
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Ach, das war o.k. Ich konnte trotzdem mehr als eine Woche trainieren, mich schon daran gewöhnen, dass es jetzt wieder auf Sand geht. Ich denke, das wird mir helfen. Genauso, dass ich mein erstes Match erst am Donnerstag bestreite.
AVIVA-Berlin: Stört Sie nicht das lange Warten, bis es endlich losgeht?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Nein, überhaupt nicht. Zuhause in Tschechien habe ich draußen trainiert, hier spielen wir in der Halle. Das ist auch noch mal ein Unterschied und darauf kann ich mich jetzt in Ruhe vorbereiten.
AVIVA-Berlin: Würden Sie sich nicht wünschen, jetzt irgendwo zu spielen, wo die Sonne scheint?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Klar, es könnte besser sein, ich bevorzuge es schon, wenn es wärmer ist. Aber in Tschechien war das Wetter sogar noch schlechter, als es im Moment in Stuttgart ist. Außerdem ist es gut, zu wissen, dass wir hier keine Verzögerungen durch Regenunterbrechungen oder so etwas haben werden.
AVIVA-Berlin: Wie gefällt es Ihnen ansonsten in Stuttgart?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Sehr gut, auch wenn ich erst zum zweiten Mal hier bin und es im vorigen Jahr nicht so gut für mich lief. Besonders schön finde ich, dass wir mit dem Auto anreisen konnten. Die Gelegenheit gibt es ja nicht so oft, meistens fliegen wir überall hin. Das ist daher mal eine angenehme Abwechslung. Ich habe übrigens wieder meinen Vater mitgenommen. Er war auch in Doha dabei, und dort habe ich das Turnier gewonnen. (lacht)
AVIVA-Berlin: Wie viel Zeit verbringen Sie überhaupt zuhause, zum Beispiel jetzt zwischen der Hardplatz- und der Sandplatzsaison im Frühjahr?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Normalerweise nach so einem langen Trip wie in die USA mit den Turnieren in Indian Wells und Miami drei oder vier Tage. Aber diesmal war ich auch Anfang des Jahres schon so viel unterwegs, angefangen mit dem Turnier in Brisbane im Januar, dass ich mir etwas mehr Zeit genommen habe. Einfach nur zuhause sein, auftanken und nirgendwo hinreisen.
AVIVA-Berlin: Hardplätze scheinen Ihnen besonders zu liegen – nicht nur wegen des Finaleinzugs bei den US Open im vergangenen Jahr, sondern natürlich auch ihren Turniersiegen in Brisbane und Doha. Was erwarten Sie jetzt auf dem Sandplatz?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Es kann auf jeden Fall nur besser werden als 2016. Ich werde versuchen, mein Spiel nicht zu sehr umzustellen, auch wenn Sand bestimmt nicht mein Lieblingsbelag ist. Ich musste mich erstmal wieder daran gewöhnen, dass man in die Bälle rutschen kann, mein letztes Sandplatz-Match ist fast ein Jahr her. Mein neuer Trainer David Kotyza ist aber davon überzeugt, dass ich mit meinem Spiel auch auf diesem Belag erfolgreich sein kann. Es könnte mir auch entgegenkommen, dass ich mehr Zeit habe, mich richtig zu meinen Schlägen zu stellen, womit ich sonst öfter mal Probleme habe. Hier in Stuttgart allerdings ist der Platz sowieso nicht so sandtypisch, sondern ziemlich schnell. Ich habe im Training sogar schon ein paar Asse geschlagen. (lacht)
AVIVA-Berlin: In New York waren Sie schon ganz nah dran an einem Grand Slam-Titel. Was denken Sie, wann ist die Zeit reif?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Stimmt, da war ich schon sehr nah dran, also kann ich das auch wieder schaffen oder sogar ein Grand Slam-Turnier gewinnen. Na ja, vielleicht nicht gerade auf Sand. (lacht) Ich werde jetzt natürlich nicht sagen, dass ich da keine Chance habe, man hat immer eine Chance, aber auf Sand stehen meine Chancen sicherlich am schlechtesten. Mit meinem jetzigen Coach hat Petra Kvitová zweimal in Wimbledon gewonnen, da wird er mich also bestimmt auf Rasen auch weiterbringen können.
AVIVA-Berlin: Sie sind auch nicht so weit entfernt von Platz 1 in der Weltrangliste.
KarolÃna PlÃÅ¡ková: O.k., Serena (Williams) spielt erstmal eine Zeit lang nicht, aber dann ist immer noch Angie (Kerber) vor mir, ich glaube mit zirka 1000 Punkten. Sie wird ihren Platz sicherlich nicht freiwillig räumen. Das Jahr ist noch lang und natürlich hat jede ihre Chancen, aber für mich ist es erstmal das oberste Ziel, gut zu spielen, und nicht, eine bestimmte Weltranglisten-Position zu erreichen.
AVIVA-Berlin: Für den Sieg beim Porsche Tennis Grand Prix gibt es ja ein Auto. Haben Sie denn inzwischen einen Führerschein?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Nein, leider immer noch nicht. (lacht)
AVIVA-Berlin: Bedeutet das, Sie entscheiden sich für das Preisgeld, wenn das mit Ihrem Vater als Glücksbringer wirklich klappt und Sie das Turnier gewinnen?
KarolÃna PlÃÅ¡ková: Nein, ich würde auf jeden Fall den Porsche nehmen und warten, bis ich den Führerschein endlich habe.
AVIVA-Berlin:
Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg fürs Turnier!
Weitere Infos unter:
www.twitter.com/kapliskova
www.karolina-pliskova.com
www.porsche-tennis.de
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Copyright Text und Foto: Sylvia Rochow