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Jüdisches Leben
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Beitrag vom 07.05.2003
Macht und Verantwortung
Jessica Cohen
Bet Debora veranstaltet die 3. Tagung europäischer Rabbinerinnen, Gemeindepolitikerinnen, jüdischer Aktivistinnen und Gelehrter - Berlin, 22. bis 25. Mai 2003
Im Mittelpunkt der Tagung "Macht und Verantwortung" steht das Verhältnis von Frauen und Macht im Judentum. Wieviel Definitionsmacht genießen Frauen im Judentum? Wieviel Einfluss können sie z.B. auf jüdische Bildungsinhalte nehmen? Wie stark äußern sie sich selbst zu allgemeinen Themen, die sie als Jüdinnen direkt betreffen? Wie stark wird ihre Stimme in den bestehenden Autoritätsstrukturen gehört? Wie stark hören sie ihre Stimmen untereinander? Diese und andere Fragen sollen auf der Tagung diskutiert werden.
Macht ist seit jeher ein heikles Thema für das Judentum in der Diaspora. Jüdinnen und Juden hatten nur sehr geringe Einflussmöglichkeiten auf die Gestaltung ihrer nichtjüdischen Gemeinschaften. Trotz ihrer faktischen politischen Ohnmacht wurde ihnen immer wieder vorgeworfen, sie würden bestehende Machtstrukturen unterlaufen und ihre eigene Weltmacht etablieren wollen.
Noch heikler wird das Thema "Macht" aus einer jüdischen Frauenperspektive. Jahrhundertelang war es ohnehin unvorstellbar, dass Frauen Machtpositionen im öffentlichen Leben bekleiden. Im Judentum kam noch eine weitere Dimension hinzu. So wurde stets befürchtet, dass eine politische Einmischung von Frauen die jüdische Tradition bedrohen oder gar zu einem "Ende des Judentums" führen könnte.
"Macht" positiv verstanden setzt zu allererst die Bereitschaft voraus, Verantwortung zu übernehmen. Im Zusammenhang mit der Zielvorstellung der Tagung, der ererbten jüdischen Tradition einen Weg in die Zukunft zu ebnen, bedeutet dies Verantwortung für die Mitgestaltung des Judentums. Jüdinnen und Juden werden aufgefordert, sich sowohl mit innerjüdischen Problemen als auch mit allgemeinen Fragen der Zeit auseinanderzusetzen.
Referentinnen der von Bet Debora zwischen dem 22. und 25. Mai veranstalteten Tagung werden Rabbinerinnen, jüdische Gelehrte und Aktivistinnen aus verschiedenen Ländern Europas sein. Vorgesehen sind Vorträge, Podiumsdiskussionen, Workshops und Schiurim sowie Gottesdienste. Dabei soll sowohl einem religiös-traditionellen als auch einem säkularen jüdischen Selbstverständnis Rechnung getragen werden. Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Die Tagung steht allen interessierten Frauen und Männern offen.
Veranstalterin der Tagung ist Bet Debora e.V. www.bet-debora.de
in Kooperation mit "Esthers Tasche" (Budapest) und mit dem Projekt Sarah-Hagar - Religion, Politik, Gender" (Berlin)
Die Tagung wird unterstützt von dem Konrad-Adenauer-Stiftung, der Hanadiv Charitable Foundation, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Kulturamt Pankow von Berlin.
Weitere Informationen unter www.bet-debora.de/2003/tagung.htm
Tagungsort:
Volkshochschule Prenzlauer Berg
Prenzlauer Allee 227/228
10405 Berlin
Tagungsbeitrag:
125 €, 65 € ermäßigt, 175 € Solidaritätsbeitrag
Anmeldung:
schriftlich oder per Internet unter
www.bet-debora.de/2003/anmeldung-d.htm
English: www.bet-debora.de/2003/anmeldung/tagung-e.htm