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Beitrag vom 24.01.2008
Ich wollte immer schon mal weg. Von Irene Mayer
Anna Tremper
Steigende weltweite Mobilität ist ein Trend unserer Zeit, dem sich Frauen nicht verweigern. Irene Mayer berichtet von Frauen, die den Sprung ins Ausland wagten und es nicht bereut haben
Frauen unterwegs in der großen weiten Welt. Was zieht sie fort aus dem eigenen Land? Wie ergeht es ihnen in der Fremde? Verlust des Vertrauten für einen möglichen Gewinn neuer Lebensqualität? Viele Hürden sind zu nehmen auf dem Weg in die neue Existenz im Ausland, fernab der heimataländischen Konventionen. Irene Mayer hat Frauen befragt, die dieses Wagnis gemeistert haben und zudem noch einige Tipps zusammengestellt für AbenteurerInnen, die mit einem längeren Aufenthalt im Ausland liebäugeln.
Geschichten vom Auswandern
"Ich wollte immer schon mal weg" hält viele interessante Erfahrungsberichte von Frauen bereit, die sich ihre Heimat selbst gesucht haben. Bei manchen stellte sich heraus, dass die eigentliche doch die richtige wahr. Aber alle sind sich einig, dass sie die Zeit im Ausland nicht missen möchten. Unter den interviewten Frauen befinden sich auch einige prominente Abenteurerinnen, wie die Krimiautorin Magdalen Nabb, die Bachmann-Preisträgerin Birgit Vandbeke, die Schriftstellerin Gabriele Alioth, die Friedensaktivistin Erni Friholt und die ORF-Korrespondentin Susanne Scholl.
Susanne Scholl war schon immer eine Globetrotterin. Sie hatte sich bereits in Rom, Sankt Petersburg und Teilen Frankreichs verdingt, ehe sie mit ihren Zwillingen und einem Job als Russland-Korrespondentin im Gepäck nach Moskau zog. Ein mutiger Schritt als alleinerziehende mit zwei Kindern, doch sie hat es nicht bereut. Russland hat ihrer Erfahrung nach zwar so seine Tücken was die Bürokratie angeht, doch die netten Menschen entschädigten sie für alle Mühen. Außerdem fing Susanne dort endlich an zu schreiben und schildert in ihren Büchern die russische Gesellschaft, für die sie sich so begeistert.
Ines Valentinitsch, damals angehende Modemacherin, suchte ihr Glück in der Modemetropole Mailand. Sie fiel durch ein freches Shirt mit dem Aufdruck "Stoppt Haider" auf und fasste so langsam Fuß in der Modebranche. Sie beschreibt die Anfangszeit zwar als Tragödie mit vielen Tränen doch die kontaktfreudigen ItalienerInnen hatten sie bald darüber hinweggetröstet.
Und so hat jede der Frauen ihre Geschichte und berichtet von großen und kleinen Abenteuern, die es in der Fremde zu meistern galt.
Die Tipps
Irene Mayer hat alle großen Bereiche abgedeckt, die einem so durch den Kopf gehen, wenn man an seine Zukunft im Ausland denkt. Welche organisatorischen Aufgaben kommen auf mich zu? Wie ist es, mit Kindern den Sprung ins Ausland zu wagen? Wie finde ich eine Wohnung in der Fremde? Auf solche und weitere wichtige Fragen gibt dieses Buch erste Antworten, die schon mal ein wenig auf die bevorstehende organisatorische Arbeit vorbereiten.
Zur Autorin: Irene Mayer geboren 1972 in Steyr. Nach ihrem Studium der Publizistik und Soziologie suchte auch sie das Abenteuer in der Ferne und arbeitete zunächst bei einem Literaturverlag in Palermo. Ihren Lebensmittelpunkt bildet seit 2000 die ewige Stadt. 2007 nahm sie ihre Tätigkeit als Italien-Korrespondentin für den "Kurier" auf. Für Brigitte.de verfasst sie regelmäßig die Kolumne "Dolce Vita" und schildert darin das Leben in Italien jenseits der sonnigen Klischees.
AVIVA-Tipp: Alles in allem ist "Ich wollte immer schon mal weg!" ein Buch, das richtig Lust aufs Auswandern macht und mit den interessanten und zumeist positiven Erfahrungsberichten die ersten Ängste nimmt. Die Tipps von Irene Mayer sind hilfreich und geben eine groben Überblick, welcher Aufwand betrieben werden muss, wenn die Entscheidung für den Gang ins Ausland erst einmal gefallen ist. Ein Buch, dass in gleichem Maße nützlich und unterhaltsam ist.
Ich wollte schon immer mal weg!
Irene Mayer
Orac/Kremayr und Scheriau Verlag, erschienen August 2007
Broschur - 187 Seiten
ISBN: 978-3-7015-0501-2
14,90 Euro