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Beitrag vom 01.04.2003
Pferde, Menschen, Zentauren, ReiterInnen
Hilde Meier
Pferde sind nicht einfach nur Tiere. Sie sind Lebewesen ganz besonderer Art. Manche Kulturen verehrten sie als Götter, andere nahmen sie gar mit ins Grab - oder veranstalten Schwimmwettkämpfe.
Seit mindestens 5000 Jahren wird Pferdegeschichte geschrieben. Seit dieser Zeit gibt es verschiedenste Umgangsformen mit den Tieren, Gebräuche zum Alltag von Pferd und Reiter und unterschiedlichste Reitweisen. Im Jahre 2003 leben nur noch wenige Pferde wild in Freiheit, wie in der Camargue in Frankreich.
Dann wurde das Pferd domestiziert und für den Menschen ein wertvoller Besitz. Zumeist begüterte Menschen besaßen Pferde. Reitergräber in Asien, Afrika und Europa geben Zeugnis darüber ab. Man ließ sich prunkvoll mit seinem Pferd begraben. Gezähmte Pferde wurden für alle möglichen Arbeiten in Kriegs- und Friedenszeiten eingesetzt. Die Kavallerie und der Ackergaul, das Kutschpferd und das Reittier.
Was Menschen den Pferden Gutes, aber auch Schlechtes antun, darf in dem Band nicht fehlen. Aber Fulvio Cinquini, 48, ist kein "Pferdeflüsterer", sondern Reiter und Fotograf. Der Pferdeliebhaber hat ein Buch für PferdefreundInnen geschrieben und drückt in malerischen Aufnahmen den Spruch aus:
"Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück der Erde".
In fast allen Ländern der Welt leben Pferde. Fulvio Cinquini erzählt liebevoll von unterschiedlichsten Umgangsweisen verschiedener Völker mit den Tieren: Von den Mongolen, die sich mit Stutenmilch betrinken und über wertvolle Sättel, die Kürschner Argentiniens herstellen.
Am meisten fasziniert ihn jedoch die Schönheit der Tiere. Die Augen, die Mähnen, die Wildheit, wie gut sie sich in die Wüstenlandschaft einfügen. Das alles fotografiert der Italiener präzise. In den auch von ihm stammenden, gut recherchierten Texten erzählt er kurzweilig Geschichte und Geschichten. Und läßt auch nicht den Pferdeschwimmwettkampf der Indianer in Montana aus.
"Die edelste Errungenschaft des Menschen, das Pferd" schreibt Jean Louis Dumas-Hermès im Vorwort. "Wie schön die Welt doch ist, wenn Pferde in ihr glücklich leben dürften." Und, falls es ein "Jahr des Pferdes" geben sollte, wäre dieses Buch über Roß und ReiterIn die angemessene Jubiläumsausgabe.
Der Italiener Fulvio Cinquini, Jahrgang 1955, arbeitet als Fotograf rund um den Globus. Sein leidenschaftliches Interesse gilt den Pferden, ohne die er sich diese Welt nicht vorstellen könnte.
Texte und Fotos Fulvio CinquiniMensch und PferdGerstenberg Verlag Hildesheim, 2003
ISDN 3-8067-2912-3
54,00 EURO
Bildband, gebunden, 284 Seiten
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