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Beitrag vom 16.05.2008
Studie der EAF zu erfolgreichen Doppelkarrieren mit Kindern
AVIVA-Redaktion
Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) hat im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und des Bundesfamilienministeriums 1.200 Frauen und Männer im Rahmen einer Fallstudie ...
... befragt, die in Paaren mit Kindern leben, in denen beide PartnerInnen eine Fach- oder Führungsposition ausüben oder anstreben.
Zwei Karrieren- eine Familie: Wie gelingt es Eltern, Karriere und Kinder erfolgreich zu vereinbaren?
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, die die Studie gemeinsam mit Liz Mohn, Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, am 15. Mai 2008 in Berlin vorstellte, sagte dazu: "Erfolg im Beruf und der Wunsch nach Familie gehören für die Trendsetter heute selbstverständlich zusammen. Beide PartnerInnen beanspruchen Verantwortung für die Erziehung der Kinder. Die größten Hürden erwarten diese Paare ganz am Anfang. Wenn sie in dieser ersten Zeit mit den kleinen Kindern konkrete, pragmatische Unterstützung erhalten, dann wachsen den jungen Müttern und Vätern Flügel, die Karrieren fördern und moderne Partnerschaften stabilisieren."
Wenn es Paaren gelingt, die anspruchsvolle Berufstätigkeit mit dem Familienleben zu verbinden und dabei für sich selbst eine gute Balance zu erreichen, dann erweist sich das Konzept als Erfolgsmodell, von dem alle Seiten profitieren können - so lautet das Fazit der Studie. Im Fokus der Befragung standen Paare mit Kindern, bei denen beide PartnerInnen in einer Fach- oder Führungsposition tätig sind oder diese anstreben. Ergänzend wurde eine qualitative Fallstudie durchgeführt, für die 25 Doppelkarriere-Paare aus der Wirtschaft interviewt wurden.
"Die Rahmenbedingungen für dieses moderne Lebensmodell müssen stimmen: Ohne die Rückendeckung der ArbeitgeberInnen für diese Mütter und Väter geht es nicht. Das Elterngeld, ein ausreichendes Angebot an Kinderbetreuungsplätzen und bezahlbare Dienstleistungen, die die vielen Zeitdiebe im Alltag rund um den Haushalt reduzieren, schaffen Freiräume für konzentrierte Arbeit und gute Zeit mit den Kindern. Diese Strukturen bauen wir jetzt konsequent aus für ein zukunftsfähiges Deutschland, in dem wieder mehr junge Paare Mut zu Kindern fassen." erklärte Ursula von der Leyen.
Als größte Herausforderung im Leben zwischen zwei Karrieren und Familie wurde von den Paaren der Faktor Zeit genannt. Doch trotz der anstrengenden zeitlichen Belastung durch den Beruf überragen insgesamt die positiven Faktoren wie "persönliche Zufriedenheit" und "Lebensqualität" bei der Gesamtbewertung. Wesentlicher Maßstab war hierfür letztlich das Wohlergehen der Kinder.
Eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen des Doppel-Karriere-Familien-Models ist die Festlegung auf eine egalitäre Partnerschaft in allen Bereichen. Eine frühe Einigung, wie künftige Rollen- und Aufgabenteilungen gehandhabt werden, ist dabei hilfreich. Die Studienergebnisse zeigen, dass eine egalitäre Aufteilung familienbezogener Tätigkeiten im Schnitt zu mehr Zufriedenheit führt. Die Ergebnisse dieser bisher umfangreichsten Studie ihrer Art zeigen, dass die Vereinbarkeit von Karrieren und Kindern extrem herausfordernd und zugleich sehr gewinnbringend ist - für die Unternehmen ebenso wie für die Kinder und für die Partnerschaft.
Die Studie wurde von der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft (EAF) im Rahmen des Kooperationsprojektes "Balance von Familie und Arbeitswelt" der Bertelsmann Stiftung mit dem Bundesfamilienministerium erstellt. Sie ist als Buch im Verlag der Bertelsmann Stiftung erschienen, ISBN Nr. 978-3-89204-988-3, 22 Euro.
Weitere Infos:
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: www.bmfsfj.de
Bertelsmannstiftung: www.bertelsmann-stiftung.de