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Beitrag vom 01.02.2008
Yann-Brice Dherbier, Maria Callas
Yvonne de Andrés
Die Callas ist die Primadonna assoluta des 20. Jahrhunderts. Private Aufnahmen und bekannte Bühnenbilder der glamourösen Operndiva zeigen ihre Karriere und ihr Leben im Jetset.
"Wenn Musik aufhört, dem Ohr, dem Herzen und den Sinnen zu schmeicheln, dann hat sie ihren Zweck nicht erfüllt", so sagte Maria Callas über Musik und sich selbst. Maria Callas wurde als Maria Anna Sofia Cecilia Kalogeropoulos am 2. Dezember 1923 in New York geboren. Ihre Eltern waren kurz vor ihrer Geburt in die USA eingewandert. Der Vater änderte seinen Namen in Callas, damit seine Kunden ihn besser aussprechen konnten. "Obwohl ich erst vier Jahre alt war, wurde einfach entschieden, dass ich gut im Singen war. Ich habe es gehasst. Deswegen hatte ich auch immer diese Hassliebe zum Gesang." Als siebenjährige singt sie Operntexte zu Schallplatten. Die Eltern erhoffen sich Einnahmen und Wohlstand durch den Gesang ihrer Tochter . Mit zehn hatte Maria Callas ihren ersten öffentlichen Auftritt. Sie interpretierte das "Ave Maria" von Gounod und "La Habanera" aus der Oper "Carmen" von Bizet. Sie erhielt kostenlosen Gesangunterricht und ihre Mutter bugsierte sie in die bekannteste Talentshow ("Major Bowes Amateur Hour") im amerikanischen Radio. 1937 trennten sich die Eltern und Maria wurde zur weiteren musikalischen Ausbildung nach Griechenland geschickt. Ihre Lehrerin am Konservatorium, Maria Trivella, beschrieb sie wie folgt: "Ihre Technik war alles andere als perfekt, aber ihre Stimme besaß eine Dramatik, eine Musikalität und Individualität, die mich sofort ergriffen hat."
1938 führte Elvira de Hidalgo Maria Callas in die Finessen des Bel Canto ein. Es folgten unzählbare Aufführungen, ein kometenhafter Aufstieg, ihr Welterfolg, die Heirat (1949) mit dem italienischen Unternehmer Giovanni Battista Meneghini und ihre Amour fou zu Aristoteles Onassis. Callas starb 1977 in Paris. Verona, Mailand, Köln, Florenz, London sind nur einige der Häuser, an denen sie singt. Die hier veröffentlichten Fotos stellen eine einzigartige Hommage an eine außergewöhnliche Frau und Künstlerin dar. Maria Callas ist so etwas wie ein Gesamtkunstwerk: Immer perfekt geschminkt, ein makelloses Gesicht mit einem starken Ausdruck, voll geschminkte Lippen und ein dick aufgetragener Lidstrich. Die Stimme der Callas muss frau sich zum Betrachten des Bildbandes unbedingt dazu auflegen. Mehr als 130 Fotos, die Yann-Brice Dherbier zusammengestellt hat, zeigen die Primadonna in sehr unterschiedlichen Situationen bei Proben, im Tonstudio, in diversen Rollen als Medea, Norma, etc, auf Empfängen oder auf der Yacht von Aristoteles Onassis. Ähnlich wie Tosca klagt, könnte auch Callas sagen: "Alles für die Kunst, alles für die Liebe."
Zum Autor: Yann-Brice Dherbier ist Autor verschiedener Publikationen über Prominente und Filmdiven: 2008 "Steve McQueen", 2007 "Audrey Hepburn", 2004 "Jackie: A Life in Pictures".
AVIVA-Tipp: Ein Muss für alle Callas-Fans. Dem Bildteil vorangestellt ist ein Einführungstext von Axelle Emden. Dieser bietet einen umfangreichen Lebensabriss und eine Übersicht der von Callas gesungenen Rollen. Diese Liebeserklärung schwelgt in opulenten Bildern. Die Fotos sind großartig und laden zum wiederholten Blättern ein. Ein wunderbares Coffee Table Book für Nachmittage und Abende auf dem Sofa.
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin: Maria Callas oder die Kunst der Selbstinszenierung.
Yann-Brice Dherbier
Maria Callas Bilder eines Lebens.
Übersetzt von Eike Böttcher
Schwarzkopf + Schwarzkopf Verlag, erschienen August 2007
Gebunden, 160 Seiten, 200 Abbildungen.
ISBN: 9783896027788
29,90 Euro