Patricia Thoma - Willkommen in Deutschland - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Literatur



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 26.01.2017


Patricia Thoma - Willkommen in Deutschland
Yvonne de Andrés

Kinder aus verschiedenen Ländern stellen sich und ihre Heimat vor. Ihre Zeichnungen sprechen eine universelle Sprache, die alle verstehen. Krieg, Verfolgung, Ausgrenzung, Existenznot sind einige der Gründe, warum sie ihre Herkunftsländer verlassen haben.




"Willkommen in Deutschland" ist ein interkulturelles Projekt, das die Berliner Künstlerin Patricia Thoma in Illustrations-Workshops in Berliner Willkommensklassen durchgeführt hat. Die Kinder waren im Alter zwischen 9 bis 12 Jahren. Sie kamen aus ganz unterschiedlichen Ländern und mit ganz unterschiedlich gearteten Hintergründen nach Deutschland. Gemeinsam ist jedoch allen, dass sie kaum deutsch sprechen können. Noch seltener beherrschen sie das Lesen und Schreiben.

In den Workshops wurde gemalt, geschrieben, gebastelt und gelernt. Es ging Patricia Thoma dabei zuerst um Verständigung untereinander. Dies erfolgte zu Beginn über kleine Zeichnungen, die von allen verstanden wurden. Die Kinder waren aufgefordert, sich vorzustellen, Hobbys und Vorlieben zu benennen, um so kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede sichtbar zu machen und bildhaft darzustellen. Zwölf Kinder stellen sich in dem Band vor. Sie kommen aus Syrien, Ägypten, Eritrea, Rumänien, China, Brasilien, Albanien, Bulgarien, Polen, Griechenland, Libyen und dem Kongo. Florentina (11 Jahre) zeichnet neben Blumen einen Baum und ihr Haus. Damit wir wissen, wo sie herkommt, zeichnet Florentina die rumänische Flagge. Der Text der Kinder ist jeweils auf Deutsch und in der Sprache der Herkunftsländer verfasst. So lernen auch wir etwas beim Lesen auf der "Weltreise" durch das Buch.

"Ein Anliegen dieses Buches ist es daher, neben all dem Fremden vor allem die Gemeinsamkeiten von Kindern in aller Welt zu zeigen. So werden Kinder beim Anschauen dieses Buches herausfinden, dass der Alltag ihrer Altersgenossen überall doch sehr ähnlich ist: Kinder spielen Fußball, essen Eis und gehen zur Schule."

Mehrere Ausstellungen zeigen die Originalillustrationen der jungen Künstlerinnen und Künstler. Das Stadtmuseum Berlin war 2016 die erste Station der Ausstellung. Vom 29.01. bis 26.03.17 sind die Arbeiten im Bilderbuchmuseum Burg Wissem in Troisdorf zu sehen.
Willkommen in Deutschland
Burg Wissem BILDERBUCHMUSEUM der Stadt Troisdorf
Burgallee 1
53840 Troisdorf
www.troisdorf.de

AVIVA-Tipp: Ein schönes Projekt, über das Kinder mit Kindern und Eltern gemeinsam ins Gespräch kommen können.

Zur Herausgeberin: Patricia Thoma, geboren 1977, ist Bildende Künstlerin und Bilderbuchillustratorin. Sie arbeitet mit Kindern und engagiert sich in Berliner Willkommensklassen. Vor einigen Jahren initiierte sie das Projekt "Eine Weltreise in Berlin", woraus das Buch "Willkommen in Deutschland" entstanden ist.
Sie unterstützt mit dem Erlös des Buchprojekts das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen und die Losito  Kressmann-Zschach Foundation. Der Verlag verschenkt einen Teil der Auflage.
Mehr Infos unter: www.patricia-thoma.de

Patricia Thoma
Willkommen in Deutschland

Jacoby & Stuart Verlag, erschienen 2016
Gebunden, durchgehend farbig, 32 Seiten
12,95 Euro [D] | 13,40 Euro [A]
ISBN: 978-3-941087-93-4
www.jacobystuart.de

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

Berlinerinnen bauen Brücken. WOMEN`S WELCOME BRIDGE
Auf Initiative der Geschäftsstelle Gleichstellung der Senatsverwaltung für Frauen und betreut durch Mitarbeiterinnen des Vereins Raupe und Schmetterling – Frauen in der Lebensmitte e.V. bringt die Online-Platform Berlinerinnen, geflüchtete Frauen und Fraueninitiativen zusammen. (2016)

Amelie Kim Weinert - Deutsch lernen auf Augenhöhe
Der Ordner "Mein Deutschland" und das Wörterbuch "Wie heißt das?" (beides Langenscheidt) bietet Flüchtlingen und Ehrenamtlichen eine bildreiche Unterstützung zum Erlernen alltagsrelevanter Grundbegriffe der deutschen Sprache. (2016)


Literatur

Beitrag vom 26.01.2017

Yvonne de Andrés