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Beitrag vom 28.06.2009
Mirjam Müntefering - Liebesgaben
Sharon Adler
Der neue Roman der Autorin, die am 28. Juni 2009 für ihr bisheriges literarisches Schaffen mit dem "Augspurg-Heymann-Preis" für couragierte Lesben ausgezeichnet wurde, ist angesiedelt im...
... Wissenschafts- und Medienmilieu. Die Liebe spielt auch hier wieder eine elementare Rolle.
Mirjam Müntefering, die in einem Interview mit der Bild von ihrem Vater Franz Müntefering sagte, ihr Vater sei "ein Hütehund" beschäftigt sich schon lange beruflich mit Hunden. In Hattingen im Ruhrgebiet unterhält sie ihre eigene Hundeschule "HUNDherum fit!". In ihrem neuen Roman "Liebesgaben" hat sie die Liebe zu den Vierbeinern zum großen Thema gemacht.
Die Liebe ist ein wundersames Spiel – oder: Love is a battlefield
Helena Löwe, siebenunddreißig, attraktiv, äußerst erfolgreiche TV-Produzentin und Deutschlands beliebteste Moderatorin, unglücklich verheiratet mit dem Manager Rainer Löwe, will ein neues Fernsehformat produzieren. Drei Monate sollen Kameras live ein wissenschaftliches Experiment am privaten "Institut van Hauser" begleiten. Das Thema des Formats und Humanexperiments: Wie wirkt sich ein Hormonpräparat auf Hunde und ihr Verhalten bestimmten Menschen oder Artgenossen gegenüber aus?
Moralische Bedenken hat nicht nur Helenas Zwillingsschwester, Dr. Kim Richardson.
Kim, die eigenbrötlerische Lesbe, deren Liebe derzeit nur ihrer Hündin Jeannette gilt, und die disziplinierte Helena haben schon seit Jahren keinen engen Kontakt mehr zueinander. Das soll sich durch die Sendung nun ändern, denn sie werden Seite an Seite miteinander arbeiten – die eine vor und die andere hinter der Kamera.
Die Institutschefin hat die wissenschaftliche Leitung des Experiments ausgerechnet Kim übertragen.
Viel wissen die beiden ungleichen Schwestern nicht mehr voneinander, so auch nicht, dass Helena im Zug auf dem Weg zur ersten Besprechung einem jungen Niederländer, scheinbar ein Student, begegnet ist. Beide haben sich Hals über Kopf ineinander verliebt, doch leider weder Namen noch Adressen ausgetauscht. Dass er im Institut arbeiten wird, betrifft vorerst nur Kim....
Doch auch Kims Leben gerät aus den Fugen: Sie verliebt sich in Desirée van Hauser, die reservierte Tochter des verstorbenen Institutsleiters, ebenfalls eine Wissenschaftlerin, eine Ornithologin.
Die wiederum trägt den Schatten des Vaters auf ihren Schultern und hat große Probleme damit, Gefühle zuzulassen.
Vorerst jedoch läuft alles nach Plan. Das Format wird von den Fernseh-ZuschauerInnen mehr als gut angenommen, doch schon bald zeigt es sich, dass menschliche und tierische Gefühle nicht vollständig berechenbar sind und das gefährliche Experiment gerät aus den Fugen.
Zur Autorin: Mirjam Müntefering, geboren 1969, studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, volontierte und arbeitete einige Jahre fürs Fernsehen. Im Jahr 2000 entschied sie sich jedoch gegen die journalistische Karriere und fürs Schreiben und Hunde. Sie lebt als Romanautorin und Trainerin in ihrer eigenen Hundeschule in Hattingen im Ruhrgebiet. Zuletzt erschienen ihre Romane "Luna und Martje", "Emmas Story", "Jetzt zu dritt", "Unversehrt" und der autobiographische Bericht "Tochter und viel mehr".
(Quelle: Verlagsinformationen)
Am 28. Juni wurde Mirjam Müntefering für ihr bisheriges literarisches Schaffen mit dem "Augspurg-Heymann-Preis" für couragierte Lesben ausgezeichnet. Weitere Infos zum Preis und zur Verleihung finden Sie unter: www.lesben-nrw.de/ahp.htm
Mirjam Müntefering im Netz: www.mirjam-muentefering.de
AVIVA-Tipp: Missverständnisse und Gefühlsverwirrungen, gepaart mit Betrachtungen zur Vereinbarkeit von Ethik und Wissenschaft - Mirjam Müntefering gelingt es mühelos, dies alles virtuos unter einen Hut zu bringen. "Liebesgaben" ist die ideale Sommerferienlektüre mit Tiefgang.
Mirjam Müntefering
Liebesgaben
SP 5405. 320 Seiten
Euro 9.95
ISBN 978-3-492-25405-2
Piper Verlag, erschienen 26. Juni 2009
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
"Wenn es dunkel ist, gibt es uns nicht" von Mirjam Müntefering, "Tochter und viel mehr" und "Unversehrt", ebenfalls von Mirjam Müntefering.