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Beitrag vom 19.04.2010
Chris Greenhalgh - Coco Chanel und Igor Strawinsky
Katharina Liese
Die Modeikone Coco Chanel und der Komponist Igor Strawinsky lernten sich Anfang der 1920er Jahre kennen und gingen eine leidenschaftliche Liebesaffäre ein, die sie nachhaltig prägte und inspirierte
Die Modeschöpferin Coco Chanel und der Musiker Igor Strawinsky: zwei bedeutende Persönlichkeiten, die im 20. Jahrhundert in ihrem Metier revolutionäre Werke zutage brachten. Doch was verband die Beiden?
Das fragte sich auch der Autor Chris Greenhalgh, den diese Beziehung faszinierte. Er widmete dieser geheimnisvollen Verbindung, die in sämtlichen Quellen nur am Rande erwähnt ist, seine ganze Aufmerksamkeit und entdeckte so einige Parallelen im Leben der Kreativen, die er in den Mittelpunkt seines Romans stellt.
Paris im Jahre 1913 – ein kulturelles Ereignis sorgt für Furore
Strawinskys Uraufführung des Balletts "Le sacre du printemps" im Théâtre des Champs-Élysées gipfelt in einem Skandal und läutet gleichzeitig eine neue Ära ein. Zu diesem Zeitpunkt sind nur wenige von der modernen Musik angetan, doch eine Besucherin, Coco Chanel, erkennt Strawinskys Potential auf Anhieb.
Es vergehen rund sieben Jahre, bis die erfolgreiche Modeschöpferin, die mit ihrer eleganten Schlichtheit die Mode und damit auch die Rolle der Frau revolutionierte, und der bis dato eher weniger gefeierte Komponist miteinander bekannt gemacht werden. Coco bietet Igor an, mit seiner kranken Frau und seinen Kindern in ihr Anwesen nach Garches bei Paris zu ziehen, um dort zurückgezogen arbeiten zu können. Bald darauf stürzen sich die exzentrischen KünstlerInnen Hals über Kopf in eine Liebesaffäre.
Der Romanautor zeichnet ein leidenschaftliches Bild zweier Menschen, die sich ein Leben lang nicht vergessen können. Gestützt auf einige Aussagen von Strawinskys Biografen, die das Verhältnis von Coco Chanel und Igor Strawinsky bestätigen, verknüpft der Autor die Beziehung der KünstlerInnen mit einer Erzählung rund um die Entstehung ihrer Meisterwerke, wie etwa die Überarbeitung des Balletts "Le sacre du printemps" des Komponisten oder die Entwicklung des Parfums "Chanel No. 5" der Grande Dame der Modewelt.
Aus dem kurzen aber intensiven Verhältnis entwickelte Chris Greenhalgh eine tiefgründige, sinnliche Liebesgeschichte, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Leben der KünstlerInnen zieht.
Was sich zwischen den beiden Persönlichkeiten damals tatsächlich abspielte, lässt sich nur erahnen. Der Roman bietet uns eine Version, derer man sich gerne annimmt. Für einige Zeit fühlt man sich in das letzte Jahrhundert versetzt, um in die kreativen Momente der legendären KünstlerInnen eintauchen und diese nachempfinden zu können.
Die Originalausgabe erschien bereits in 2002. Seit Mitte März 2010 ist nun auch die deutsche Erstausgabe, übersetzt von Nathalie Lemmens, hierzulande erhältlich. Am 15. April 2010 kam die Romanverfilmung des französischen Regisseurs Jan Kounen in die deutschen Kinos, bei der Chris Greenhalgh als Co-Drehbuchautor fungierte. In den Hauptrollen sind die Französin Anna Mouglalis und der Däne Mads Mikkelsen zu sehen.
AVIVA-Tipp: Der Roman "Coco Chanel & Igor Strawinsky" des britischen Autors Chris Greenhalgh lässt auf geschickte und zugleich dichterische Weise die Grenzen zwischen den realen Gegebenheiten und der Fiktion verschwimmen, was für ein unterhaltsames Leseerlebnis sorgt. Die kreativen Arbeiten der beiden starken Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts werden den LeserInnen in diesem zeitgeschichtlichen Werk in einer rundum gelungenen und lebendigen Erzählung näher gebracht.
Zum Autor: Chris Greenhalgh, geboren 1963 in Manchester, schrieb Gedichte, für die er 1992 mit dem Gregory Award ausgezeichnet wurde, und eine Abhandlung über postmoderne amerikanische Dichtung. Sein Roman "Coco Chanel & Igor Strawinsky” wurde von Jan Kounen mit Chanel-Model Anna Mouglalis verfilmt und lief als Abschlussfilm auf den Filmfestspielen in Cannes 2009.
(Quelle: Presseinformation)
Chris Greenhalgh
Coco Chanel & Igor Strawinsky
Edition Elke Heidenreich bei C. Bertelsmann München, erschienen 15. März 2010
Deutsche Übersetzung: Nathalie Lemmens
352 Seiten, gebundenes Buch mit Schutzumschlag
Euro 22,95
ISBN: 978-3-570-58019-6
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