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Beitrag vom 10.01.2005
Digitale Transformationen
Julia Mende
Die whois verlags- & vertriebsgesellschaft und das MARS-Exploratory Media Lab des IMK haben gemeinsam ein hochwertiges Kompendium zu aktuellen Positionen der Medienkunst herausgebracht.
"Digitale Transformationen- Medienkunst als Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft und Gesellschaft" beschäftigt sich mit den Veränderungen, die Kunst und Alltag durch digitale Vernetzung erfahren.
Die Jubiläumsausgabe zum 10-jährigen Bestehen des whois verlages beleuchtet das Zusammenspiel von Technologien, Wirtschaft, Kunst, Politik und Medien. Mit oftmals kontroversen Positionen wird die LeserIn per Buch und Audio-CD mit der alltäglichen Vernetzung konfrontiert. Reden wir von Kunst, Wissenschaft oder Technologien? Wie sehen sich MedienkünstlerInnen, VermittlerInnen und FördererInnen? Sind Suchmaschinen mehr, als nur programmierte Systeme?Was hat GPS-Technologie mit einem interaktiven Krimi gemeinsam?
Diese Fragen stellen sich 50 herausragende AutorInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Der Begriff "Medienkunst" wird hier für künstlerische Werke verwendet, die digitale Medien, Informations- und Kommunikationstechnologien, nutzen, reflektieren oder transformieren. Ulrike Reinhard und Wolfgang Dopp haben Persönlichkeiten aus drei Generationen interviewt, die diese Kunstform im deutschsprachigen Raum in besonderem Maße repräsentieren: Herbert W. Franke, ein Pionier der kybernetischen Kunst, Peter Weibel, Künstler und Kurator und Gerfried Stocker, Künstleringenieur und Manager. Sie alle repräsentieren den aktuellen Spielraum Medienkunst auf besondere Weise.
Im Kapitel "Theorie-Positionen" formulieren Geistes- und NaturwissenschaftlerInnen ihre Thesen zur aktuellen Medienkunst. Sie untersuchen den Prozesscharakter kreativer Tätigkeit, das Zusammenspiel von Kognition und Wahrnehmung, die Partizipation in der visuellen Kultur sowie theatrale Formen von Wissensrepräsentation. Sie thematisieren die Auseinandersetzung der Medienkunst mit der Technologie bis hin zur Forschung und analysieren De-/Konstruktion als Handlungsmoment ebenso wie die Verschiebung der Dimensionen des öffentlichen Raumes.
In den Werken der Medienkunst werden experimentelle Methoden und Konzepte entwickelt, die einerseits zu neuen technischen Erfindungen führen können und diese andererseits aber auch kritisch reflektieren. In diesem Kapitel kommen MedienkünstlerInnen zu Wort und stellen Konzepte und Methoden ihrer künstlerischen Arbeit vor.
Im Abschnitt "Kunst und Publikum" behandelt die Inszenierung von Medienkunst, die lokale Publikumsbindung, die Frage der Akzeptanz beim Publikum und bei KuratorInnen und die Frage des Marktes für die Medienkunst.
PartnerInnen des Projekts sind unter anderem 3deluxe, art+com, Ars Electronica, Hewlett Packard, Universität der Künste, ZKM- Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Migros Kulturprozent, SAP AG, Sony, VolkswagenStiftung.
Das Buch ist seit Dezember 2004 bei der whois verlags- & vertriebsgesellschaft erhältlich und kann über www.whoiswho.de/10jahre_whois bestellt werden.
Herausgeberinnen sind Monika Fleischmann, Leiterin des Media Arts Research Society Labs beim Fraunhofer Institut für Medienkommunikation in Sankt Augustin und Ulrike Reinhard, Gründerin und Inhaberin der whois verlags- & vertriebsgesellschaft Heidelberg/Berlin.
Lesen Sie hier auch das Interview mit Ulrike Reinhard.
AVIVA-Tipp: Ein wertvolles Nachschlagewerk!
Ãœber Whois:
whois ist eine Suchmaschine, deren Kernstück eine Datenbank mit ca. 17.000 Unternehmen der New Media und ITK-Branche im deutschsprachigen Raum ist. Darunter sind klassische InternetdienstleistungsanbieterInnen, Softwarehäuser, IT-Unternehmen, Beratungsunternehmen, Verlage, VeranstalterInnen und weit mehr als 1000 BildungsanbieterInnen. 4500 Adressen stehen mit ausführlichem Profil im Internet zur freien Abfrage zur Verfügung.
Digitale Transformationen
Medienkunst als Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft
Gemeinschaftsproduktion des Fraunhofer Institut für Medienkommunikation mit dem whois verlag Heidelberg/Berlin, Dezember 2004
ISBN 3-934013-38-4
120,00 Euro
372 Seiten, Hardcover, inkl. Audio-CD mit 11 Stunden Hörtexten