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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 26.04.2004


Universalgeschichte der Juden herausgegeben von Eli Barnavi
Denise Hoffmann

Der historische Atlas versteht sich als Nachschlagewerk zu jüdischen Themen, jüdischer Geschichte und Geographie der Juden von den Ursprüngen der Stammesväter und -mütter bis in die Gegenwart




Die "Universalgeschichte der Juden" will die Geschichte des jüdischen Volkes erklären. Sie beginnt mit den Wanderungen der Patriarchen im 2. Jahrtausend vor der christlichen Zeitrechnung- als Grundlage für die Herausbildung einer neuen Nation: das Volk Israel - und endet mit der zweiten Intifada, dem Aufbranden des israelisch-palästinensischen Konfliktes im Jahre 2002.

Jede Doppelseite dieses mit 200 zumeist farbigen Karten und 580 Fotografien, Zeichnungen und Werken der bildenden Kunst hervorragend ergänzten Atlas´ folgt einer optisch optimal umgesetzten Einteilung: Ein Kurztext führt in das jeweilige Thema ein, Landkarten visualisieren die angesprochene Geografie, eine Zeittafel bringt den Inhalt in einen chronologischen Kontext, und durch Illustrationen, Fotografien und Dokumente wird die Thematik durch deren zeitlichen, künstlerischen und inhaltlichen Bezug vervollständigt.

Die deutsche Ausgabe der Universalgeschichte der Juden basiert auf der französischen und englischen Fassung der hebräischen Erstausgabe, hat aber den Anspruch, mehr zu sein als deren bloße Übersetzung. Sie hat mit Frank Stern einen deutschen Herausgeber, der die nicht-deutschen Fassungen für einen spezifisch deutschen Kultur- und Leserkreis bearbeitet hat. Somit ist der als Neuauflage im April 2004 erschienene Atlas eine individuelle, deutsche Fassung der "Universalgeschichte".

Geeignet scheint dieser wissenschaftlich-anspruchsvolle Atlas eher für akademisch interessierte Laien und Fachleute, die sich einen knappen Überblick verschaffen wollen. Auch StudentInnen der Judaistik und Geschichte können sicher noch etwas lernen.
Für eine Leserschaft, die keinerlei Vorkenntnis der jüdischen Geschichte, Kultur und Tradition hat, sind größere geschichtliche Zusammenhänge wahrscheinlich schwer verständlich. Einzelthemen, wie z.B. die jüdischen Feiertage und Speisegesetze werden dagegen auch für LeserInnen ohne Hintergrundwissen transparent gemacht.

Ein wirklich gutes Glossar aller wichtigen Wörter sowie eine umfangreiche, chronologisch geordnete Bibliographie auch neuer Fachliteratur und ein Index komplettieren diesen äußerst lesenswerten, großformatigen Band.

Aviva-Tipp: Für LeserInnen mit etwas Vorkenntnis jüdischer Geschichte und Kultur eine wirklich lohnenswerte Anschaffung. Optimale Ergänzung durch Landkarten, Fotografien und interessante Dokumente der Zeitgeschichte.

Der Herausgeber: Eli Barnavi, geboren 1946 in Bukarest, emigrierte 1960 nach Israel. Er war Vorstand des Instituts für Geschichte an der Universität Tel Aviv und Professor an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris. Von 1999 bis 2002 war er israelischer Botschafter in Paris. Heute lebt er in Tel Aviv.

Die AutorInnen: International renommierte WissenschaftlerInnen, bekannte AutorInnen zur Geschichte und Kultur der Juden, wie unter anderem Isaiah Berlin, Saul Freidländer, Idith Zertal , Carlo Ginzburg, Bernard Lewis und Dan Diner.




Universalgeschichte der Juden
Von den Ursprüngen bis zur Gegenwart

Ein historischer Atlas
Herausgegeben von Eli Barnavi, Herausgeber der deutschen Ausgabe: Frank Stern
Neuauflage aktualisiert von Dennis Charbit
Kartographie von Michel Opatowski
dtv Verlag
324 Seiten
39,00 Euro200267237575"



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Beitrag vom 26.04.2004

AVIVA-Redaktion