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Beitrag vom 11.10.2005
Alex, Dafi und ich
Sarah Ross
In Gila Almagors neuem Jugendroman geht es um eine außergewöhnliche, jedoch schicksalsgeprüfte Freundschaft zwischen den beiden Jungen Avner und Alex und der schönen Dafi. Nicht nur für Jugendliche!
Der neue Jugendroman der israelischen Schriftstellerin Gila Almagor beginnt mit den Sätzen "Alex Lerner war mein Freund, Alex Lerner war mein bester Freund. Ich glaube, ich werde nie wieder einen so guten Freund wie Alex haben". Die Geschichte um diese außergewöhnliche Jugendfreundschaft wird von dem 12-jährigen Avner erzählt, den acht Monate, eine Woche und einen Tag lang nichts erschrecken kann. Denn in dieser Zeit ist Alex sein bester Freund. Auch als beide Jungs um die Gunst der schönen und lustigen Dafi kämpfen, in die beide verliebt sind, kann sie nichts auseinander bringen. Jedenfalls fast nichts. Bis Alex krank wird - schwer krank.
In dieser Geschichte um Freundschaft, Liebe und Verlust beschreibt die Autorin Gila Almagor auf ganz einfühlsame und überzeugende Art und Weise die innere Welt des 12-jährigen Avner, indem sie seine Beziehung zu seinem besten Freund Alex Lerner schildert, der an Krebs stirbt. Indem der kleine Avner seine Geschichte erzählt, versucht er seine Traurigkeit zu lindern, und eines der wichtigsten Kapitel seines Lebens zusammenzufassen.
Er kommt zu dem Schluss, dass das Leben es nicht immer gut mit ihm gewollt hat. Zu Hause leidet er unter der zunehmenden Spannung zwischen seinen Eltern, die kurz vor der Scheidung stehen. Sein Vater glänzt nicht nur durch Abwesenheit, sondern Avner muss zudem die bittere Feststellung machen, dass er eine Affäre hat. Der Junge folgt seinem Vater und findet heraus wo die Frau lebt - und verabredet sich schließlich mit ihr.
Zur gleichen Zeit dreht sich Avners Aufmerksamkeit um seine Klassenkameradin Dafi, die eigentlich Daphne heißt. Er erzählt uns von seiner Liebe zu ihr und davon, dass Dafi auch nicht ansatzweise von seinen Gefühlen ihr gegenüber ahnt. Doch Dafis Interesse soll sich bald auf Alex richten, den neuen Schüler in der Klasse. Alex ist vor einigen Jahren von Russland nach Israel gezogen und ist ein exzellenter Schüler, der hervorragend Flöte spielt und sich schnell in der neuen Gemeinschaft einlebt. Avner ist eifersüchtig! Doch als Avner seinen Neid überwinden kann, werden die beiden die besten Freunde, und zusammen mit Dafi bilden sie ein unschlagbares Triumvirat. Das Band der Freundschaft zwischen den dreien wird immer intensiver, als sie erfahren, dass Alex an Krebs erkrankt ist und sich einer schmerzhaften Chemotherapie unterziehen muss.
AVIVA-Tipp: Mit ihrem neuen Jugendroman schuf die Autorin Gila Almagor eine berührende Geschichte von wahrer Freundschaft und vom Abschiednehmen. Im Kern dieser Geschichte geht es um die emotionale Krise eines 12-jährigen Jungen, der mit den Problemen zu Hause und dem Verlust seines besten Freundes zu kämpfen hat. Auf einzigartige Weise schildert die Autorin den Schmerz und den Zauber der Pubertät dreier Freunde, deren Leben von Schicksalsprüfungen, Liebe, Eifersucht, Treue und der Auseinandersetzung mit einer schweren Krankheit bestimmt wird. Ein Buch nicht nur für Jugendliche!
Zur Autorin:
Gila Almagor, in Kinderheimen aufgewachsen, ist eine der prominentesten und vielseitigsten Schauspielerinnen Israels. "Der Sommer von Aviha" erschien 1986 in Tel Aviv, ein Jahr später wurde daraus ein sehr erfolgreiches Theaterstück. 1989 gewann der Film zum Buch (mit ihr in der Hauptrolle) bei den Berliner Filmfestspielen den "Silbernen Bären".
Gila Almagor:
Alex, Dafi und ich
Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler.
Hanser, September 2005.
222 Seiten, ab 12 Jahren
ISBN 3-446-20644-2
14,90 Euro90008115&artiId=3528057"