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Beitrag vom 25.03.2006
Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister
Karin Effing
Isabella Rossellini, Tochter des skandalösen Paares Ingrid Bergman und Roberto Rossellini, widmet sich in ihrem Buch auf liebevolle, witzige Weise dem von ihr verehrten Vater. Berührend und amüsant
"Mein Vater war eine "jiddische Mamme". Aber lassen Sie mich etwas hinzufügen, das ich erst jetzt, nach seinem Tod, sagen kann. Mein Vater war dick. […] Für uns Kinder […] war es eines unserer Lieblingsspiele uns auf Daddy zu werfen. Er legte sich auf die Seite und spielte die Muttersau, und wir waren die Ferkel. Mein Vater hat immer bedauert, dass er uns nicht stillen konnte, auch wenn ich lange Zeit glaubte, er sei schwanger."
(aus: "Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister")
Am 08. Mai 2006 wäre Roberto Rossellini 100 Jahre alt geworden. Der italienische Regisseur und Begründer des neorealismo, der seine Zeit am liebsten im Bett verbrachte, hatte das große Glück, neben seinem beruflichen Erfolg auch noch Vater sieben Kinder zu sein. Davon entstammten drei der Ehe mit der Schauspielerin Ingrid Bergman. Isabella Rossellini ist eines der aus dieser sieben Jahre dauernden Verbindung hervorgegangenen Kinder.
Die als Schauspielerin und Fotomodell berühmt gewordene Tochter hat ihrem Vater zu seinem Hundertsten den Kurzfilm My Dad Is 100 Years Old geschenkt.
Das Drehbuch entstammt ihrer Feder, Regie führte der Kanadier Guy Maddin.
Isabella Rossellini schlüpft in dem 16-minütigen Werk mit Witz und Esprit in die Rollen der für den Vater wichtigen Persönlichkeiten. Sie verwandelt sich in Hitchcock, Charlie Chaplin und Federico Fellini. Aber auch in der Gestalt der eigenen Mutter beschwört sie die Geister der Vergangenheit herauf. Ergänzt wird das cineastische Geburtstagsgeschenk an den Vater mit dem Erinnerungsbuch Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister, dessen internationale Buchpremiere am 13. Februar 2006 im Rahmen der diesjährigen Berlinale stattfand.
Der Bildband zeigt Roberto Rossellini als liebenden Familienvater und als innovativen, stilbildenden Filmemacher, der mit Rom, offene Stadt und Stromboli Filmgeschichte gemacht hat. In Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister kommen die AkteurInnen und ZeitzeugInnen im O-Ton zu Wort. Autobiographische Zeugnisse aus den Federn von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini erinnern an die Verbindung der beiden so unterschiedlichen Persönlichkeiten. Auf diese Weise entsteht das warme und lebensnahe Bild der Vater-Tochter-Beziehung Isabella Rossellini und Roberto Rossellini.
Mit Texten von:
Ingrid Bergman, Roberto Rossellini, Federico Fellini, Eric Rohmer,
François Truffaut, Guy Maddin, Jody Shapiro und Isabella Rossellini
Sowie Photographien und Zeichnungen von:
Henri Cartier-Bresson, David Seymour, Oberto Gili, Fabrizio Ferri, Gordon Parks,
Herbert List, Robert Capa, Clifford Coffin, David Lynch, Guy Maddin, Jody Shapiro,
Isabella Rossellini u.a.
Isabella Rossellini, Tochter von Ingrid Bergman und Roberto Rossellini, geboren 1952, wuchs in Rom und Paris auf. Mit 19 ging sie als Reporterin für den italienischen TV-Sender RAI nach New York. Von 1982 bis 1992 war sie Exklusivmodell der Kosmetikfirma Lancôme.1986 wurde sie in Blue Velvet unter der Regie von David Lynch als Filmschauspielerin international bekannt. Ihre Bücher Some of Me und Looking at Me sind internationale Bestseller. Sie lebt mit ihren beiden Kindern in New York.
Roberto Rossellini wurde 1906 in Rom geboren. Er gilt als Mitbegründer des neorealismo und gehört zu den innovativsten, stilbildenden Regisseuren der Nachkriegszeit. Zu seinen bedeutendsten Filmen zählen Rom offene Stadt (1945, mit Anna Magnani), Stromboli (1950, mit Ingrid Bergman) und Deutschland im Jahre Null, den er 1948 mit LaiendarstellerInnen im zerbombtem Berlin drehte. Er war von 1950 bis 1957 mit Ingrid Bergman verheiratet und hatte drei Kinder mit ihr. Er starb in seiner Geburtsstadt Rom.
AVIVA-Tipp: Isabella Rossellini erinnert sich in Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister auf ihre ganz persönliche Weise an den von ihr abgöttisch geliebten Vater. Der schmale Band, der sich auf den Kurzfilm My Dad Is 100 Years Old bezieht, ist das warme und humorvolle Dokument der Liebe der Tochter zu ihrem Vater. Kurzweilige Lektüre und schöne, aber auch witzige Fotos und Abbildungen.
AVIVA-Berlin verlost 3x "Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister - Erinnerungen an Roberto Rossellini" aus dem SchirmerGraf Verlag. Bitte beantworten Sie folgende Frage: Mit welcher Rolle schaffte Isabella Rossellini ihren Durchbruch? Senden Sie bis zum 24.04.2006 eine eMail an folgende Adresse: gewinnspiel@aviva-berlin.de
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Isabella Rossellini
Im Namen des Vaters, der Tochter und der heiligen Geister
Erinnerungen an Roberto RosselliniSchirmerGraf Verlag, erschienen Februar 2006
144 Seiten, 148 Abbildungen, davon 54 in Farbe
ISBN 3-86555-024-X
24,80 Euro
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