AVIVA-Berlin >
Literatur
AVIVA-BERLIN.de im November 2024 -
Beitrag vom 27.08.2006
Micaela von Marcard. Der Patriarch
Sabine Grunwald
Ein phantastischer Familienroman über starke Frauen, der ein Jahrhundert deutscher Geschichte vom Kaiserreich, über die beiden Weltkriege bis zum Fall der Mauer umspannt
Die Geschichte beginnt im verschneiten Hamburg im Jahre 1900.
In einem wohlhabenden Patrizierhaus wird ein Junge, Franz, geboren.
Seine Großmutter, eine temperamentvolle Mexikanerin und ihre Tochter, die junge Mercedes, lachen befreit auf, als der Kindsvater, in der Annahme sein Sohn sei debil, fluchtartig das Haus verlässt.
Behütet und liebevoll umsorgt wächst der junge Franz in einem Frauenhaushalt mit Großmutter, Mutter und Tante heran, bis eines Tages der Vater unvermutet vor der Tür steht und sein Recht geltend macht.
Der unglückliche Franz landet in einer Kadettenanstalt und wird dort zu einem "richtigen Mann" erzogen. Aufgrund dieser traumatischen Erfahrung entwickelt sich der junge Mann zu einem herzlosen Frauenhelden, der Spaß an der Eroberung hat.
Parallel wird die Geschichte des Waisenjungen Paul erzählt, der aus der Anstalt flieht, beim Theater landet und später erneut den Lebensweg von Franz kreuzen wird...
Zur Autorin:
Micaela von Marcard, 1958 in Hamburg geboren, arbeitete lange Jahre als Chefdramaturgin an der Berliner Staatsoper und veröffentlichte Essays zur Opern- und Kulturgeschichte. Darunter "Rokkoko oder der Experiment am lebenden Herzen". 2005 wurde ihr Libretto "Die Irre" an der Oper Bonn uraufgeführt. "Der Patriarch" ist ihr erster Roman. Micaela von Marcard lebt im Wendland und in Berlin.
AVIVA-Tipp:
Fantasievoll, prall und lebendig erzählt die Autorin skurrile Begebenheiten voll menschlicher Wärme und Abgründe. Dieser Roman über eine hanseatische Familie ist ein literarisch starkes Debüt und faszinierend zu lesen.
Micaela von Marcard
Der Patriarch
Kindler Verlag, erschienen 1. September 2006
ISBN 3-463-4053-2
Gebunden 524 Seiten
19,90 Euro90008115&artiId=5491067"