Fußball-Europameisterinnenschaft in England vom 6. bis 31. Juli 2022. Öffentlich-Rechtliche übertragen alle 31 Spiele live im TV oder Stream - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Sport



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 01.07.2022


Fußball-Europameisterinnenschaft in England vom 6. bis 31. Juli 2022. Öffentlich-Rechtliche übertragen alle 31 Spiele live im TV oder Stream
Sylvia Rochow

Titelverteidigerin Niederlande geht als Mitfavoritin in die EM. Auch den Gastgeberinnen, Deutschland, Schweden und Spanien werden gute Chancen eingeräumt. Hälfte der Verbände hat vorab Equal Pay-Vereinbarungen getroffen. Frauenfußball-Dokumentation "Born for this – mehr als Fußball". Alle Infos zu den Teams und den Spielerinnen hier auf AVIVA-Berlin.




Vom 6. bis 31. Juli 2022 findet in England die 13. Fußball-Europameisterinnenschaft der Frauen statt. Das "Mutterland des Fußballs" ist zum zweiten Mal nach 2005 Gastgeberin der kontinentalen Titelkämpfe, die eigentlich bereits 2021 stattfinden sollten, jedoch aufgrund der Covid-19-Pandemie um ein Jahr verschoben wurden. Spielorte sind Brighton and Hove (Brighton Community Stadium), Leigh (Leigh Sports Village), London (Brentford Community Stadium und Wembley), Manchester (Manchester City Academy Stadium), Milton Keynes (Stadium MK), Rotherham (New York Stadium), Sheffield (Bramall Lane), Southampton (St. Mary´s Stadium) und Stretford (Old Trafford). Die Kapazitäten der Stadien reichen von 7.000 Personen in Manchester bis 90.000 im Wembley-Stadion, der zweitgrößten Spielstätte Europas.

Gleich mehrere Teams haben mit ihren jeweiligen nationalen Verbänden im Vorfeld der EURO Prämien ausgehandelt, die denen der männlichen Pendants entsprechen. In Norwegen werden bereits seit 2017 die gleichen Summen an Fußballerinnen und Fußballer gezahlt. Ermöglicht wurde dies in dem skandinavischen Land damals dadurch, dass die Nationalmannschaft der Männer auf Teile ihrer Sponsoring-Einnahmen verzichtete. Stürmerin Ada Hegerberg hatte 2017 sogar zwischenzeitlich ihre Karriere im Nationalteam beendet, um ihrem Standpunkt gegenüber dem norwegischen Fußballverband im Hinblick auf Wertschätzung und Bezahlung im Frauenfußball Nachdruck zu verleihen. Im März 2022 wurde sie erstmals wieder nominiert und steht jetzt auch im Aufgebot für die Europameisterinnenschaft. Nachdem die US-amerikanischen Fußballerinnen im Frühjahr 2022 nach jahrelangem Kampf mit der United States Soccer Federation (USSF) übereinkamen, dass Spielerinnen und Spielern in Zukunft die gleiche Bezahlung garantiert wird, zogen weitere europäische Verbände nach. Mit England, Finnland, Island, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Spanien werden zur EM 2022 acht der 16 Teilnehmerinnen demnach eine Form des Equal Pay umsetzen. Für die DFB-Frauen ist im Vorfeld der kontinentalen Titelkämpfe zwar eine Anhebung der Siegprämie von 37.500 Euro im Jahre 2017 auf 60.000 Euro pro Spielerin vereinbart worden. Dennoch besteht weiterhin ein deutlicher Gender-Pay-Gap gegenüber den 400.000 Euro, die der Deutsche Fußball-Bund den Männern 2021 für den (verpassten) Titelgewinn gezahlt hätte.

ARD und ZDF übertragen alle 31 EM-Spiele live, jedoch nur einen Teil davon (unter anderem sämtliche Spiele des deutschen Teams) in ihren jeweiligen Hauptprogrammen. Die weiteren Begegnungen können im sportstudio.de- bzw. sportschau.de-Livestream verfolgt werden, die genauen Übertragungsmodalitäten für die K.o.-Runde stehen noch nicht fest. Zur Eröffnung treffen am Mittwoch, 6. Juli 2022, England und Österreich um 21 Uhr in Old Trafford aufeinander. Das Finale wird am Sonntag, 31. Juli 2022, um 18 Uhr in Wembley ausgetragen.

Wie schon 2017 kämpfen 16 Teams um den Titel, zuvor traten nur zwölf Länder bei der EURO an. Für das Viertelfinale qualifizieren sich die erst- und zweitplatzierten Teams der vier Vorrunden-Gruppen. Titelverteidigerin und Mitfavoritin bei den seit 1984 ausgetragenen Europameisterinnenschaften sind die Niederlande, Deutschland ist mit acht Titeln Rekordsiegerin, 1987 und 1993 triumphierte Norwegen, erste Europameisterin wurde Schweden.

AVIVA stellt die vier Vorrundengruppen vor.

Gruppe A:

Gastgeberin England bekommt es mit Österreich, Norwegen und EM-Debütantin Nordirland zutun. Die Trainerin der "Three Lionesses", Sarina Wiegman, führte 2017 ihr Heimatland Niederlande zum Titel. Kapitänin der Gastgeberinnen ist Leah Williamson (Arsenal Women FC), Rekordtorschützin Ellen White (Manchester City) mit 50 Treffern. Sämtliche Spielerinnen waren in der Saison 2021/2022 in England aktiv, vier stehen bei FA Women´s Super League-Champion Chelsea FC Women unter Vertrag.

Österreich nimmt zum zweiten Mal an einer EM teil. Wie ein Großteil des Teams von Coach Irene Fuhrmann spielt auch die in der Qualifikation erfolgreichste österreichische Torschützin Nicole Billa (TSG 1899 Hoffenheim) in der Bundesliga. Torhüterin Manuela Zinsberger (Arsenal Women FC) sowie Kapitänin Viktoria Schnaderbeck (Tottenham Hotspur)) sind im Gastgeberinnen-Land aktiv.
Norwegen ist zweifache Europameisterin (1987 und 1993), Vize-Europameisterin von 2013 und Weltmeisterin von 1995. Drei Champions League-Finalistinnen von 2022 stehen im Kader der "Gresshoppene", Ingrid Syrstad Engen und Caroline Graham Hansen (beide FC Barcelona) sowie Hegerberg, die mit Olympique Lyon siegreich blieb. Kapitänin Maren Mjelde spielt beim FC Chelsea.
Die Nordirinnen stehen vor ihrer EM-Premiere und konnten sich nur knapp im Qualifikations-Playoff im April 2021 gegen die Ukraine durchsetzen. Mittelfeldspielerin Rachel Furness (Liverpool FC Women) ist mit bisher 38 Treffern nordirische Rekordtorschützin. Routinierin Julie Nelson (Crusaders Newtownabbey Strikers) mit bisher 125 Einsätzen Rekordnationalspielerin.

Gruppe B:

In der zweiten Vorrundengruppe trifft die Rekord-Europameisterin Deutschland auf Dänemark, Spanien und Finnland. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg gilt auch 2022 als Mitfavoritin auf den EM-Sieg. Dabei fehlen wird jedoch Mittelfeldregisseurin Dzsenifer Marozsán (Olympique Lyon), die sich im April 2022 einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Kapitänin Alexandra Popp (VfL Wolfsburg) steht dagegen endlich kurz vor der ersten EM-Teilnahme ihrer langen und erfolgreichen Karriere. Nachdem sie bei den vorherigen kontinentalen Titelkämpfen stets verletzungsbedingt ausfiel, sorgte nun eine Corona-Infektion in der Vorbereitung für einen Schreckmoment. Im Kader stehen mit Sara Däbritz (Lyon), Svenja Huth und Almuth Schult (beide Wolfsburg) noch drei Europameisterinnen von 2017.

Mit Pernille Harder (FC Chelsea), von 2017 bis 2020 beim VfL Wolfsburg unter Vertrag, führt eine ehemalige Bundesliga-Stürmerin das dänische Aufgebot als Kapitänin und Rekordtorschützin (68 Treffer) an. Für die Nordeuropäerinnen ist es die zwölfte EM-Teilnahme, nur 1987 fehlten sie. Zweimal (1991, 1993) belegten "De Rød-Hvide" den dritten Platz, 2017 mussten sie sich im Endspiel den Niederländerinnen geschlagen geben.
Spanien nimmt zum vierten Mal an einer EM teil und zählt nicht nur durch den Champions League-Gewinn des FC Barcelona 2021 zu den Mitfavoritinnen. Rekordspielerin der "Furia Roja" ist mit 93 Einsätzen Alexia Putellas (Barcelona), Jennifer Hermoso erzielte als erfolgreichste Torschützin bisher 43 Treffer, fällt jedoch aufgrund einer Knieverletzung aus. Abgesehen von Verteidigerin Ona Batlle (Manchester United) stehen alle Akteurinnen in der heimischen Liga unter Vertrag.
Finnland nimmt nach 2005, 2009 und 2013 zum vierten Mal an einer EM teil und wird seit 2017 von der Schwedin Anna Signeul trainiert. Noch nie waren die "Helmipöllöt" für eine WM oder Olympische Spiele qualifiziert. Zahlreiche Spielerinnen laufen in der schwedischen Damallsvenskan auf, Torhüterin und Kapitänin Tinja-Riikka Korpela ist ebenso wie Mittelfeldspielerin Eveliina Summanenin im Gastgeberinnenland für Tottenham Hotspur aktiv. Rekordnationalspielerin Anna Westerlund (Åland United) war bereits 142 Mal für ihr Land im Einsatz, Rekordtorschützin Linda Sällström (Vittsjö GIK) erzielte bislang 50 Treffer.

Gruppe C:

Titelverteidigerin Niederlande ist zudem amtierende Vize-Weltmeisterin und führt die Gruppe C mit Schweden, Portugal und der Schweiz an. Die offen lesbisch lebende Stürmerin Vivianne Miedema (FC Arsenal) wurde 2015 und 2016 mit dem FC Bayern München Deutsche Meisterin und ist mit bisher 92 Treffern Rekordtorschützin der "Oranje Leeuwinnen". Ein Großteil des Kaders steht wie Rekordnationalspielerin Sherida Spitse (Ajax Amsterdam), die schon auf 200 Einsätze im Nationaltrikot kommt und mit ihrer Ehefrau zwei Kinder hat, in der heimischen Liga unter Vertrag. Dominique Janssen, Jill Roord und Lynn Wilms sicherten sich in der Saison 2021/2022 die Meisterinnenschaft mit dem VfL Wolfsburg.

Mitfavoritin Schweden holte den Titel bei der ersten EM 1984 sowie bei den Olympischen Spielen 2016 und 2020 die Silbermedaille. Kapitänin der "Blågult" ist die ebenfalls offen lesbisch lebende Rekordnationalspielerin Caroline Seger (FC Rosengård). Sie lief bereits 230 Mal im Nationaltrikot auf. Abwehrspielerin Hanna Glas (FC Bayern München) und Stürmerin Rebecka Blomqvist (Wolfsburg) sind in der Bundesliga aktiv.
Für die Portugiesinnen ist es die zweite EM-Teilnahme nach 2017. Die "Seleção das Quinas" war eigentlich knapp in den Qualifikations-Playoffs im April 2021 an Russland gescheitert, rückt nun jedoch für das aufgrund des russischen Überfalls auf die Ukraine suspendierte Team nach. Kapitänin Dolores Silva (SC Braga) stand von 2011 bis 2017 in der Bundesliga beim MSV Duisburg und USV Jena unter Vertrag und spielt heute wie fast alle Akteurinnen in der heimischen Primeira Divisão. Einzige Legionärinnen sind Torhüterin Inês Pereira (Servette FC Chênois Féminin) und Mittelfeldspielerin Tatiana Pinto (UD Levante).
Ebenfalls zum zweiten Mal nach 2017 ist die Schweiz für eine EURO qualifiziert. Ins Aufgebot der "Nati" wurden 16 Legionärinnen berufen, acht spielen in Deutschland, jeweils drei in Frankreich bzw. Spanien sowie zwei in England. Die zweifache Champions League-Siegerin Ana-Maria Crnogorčević (FC Barcelona) ist nicht nur mit bisher 67 Treffern Rekordtorschützin, sondern hat Ende Juni 2022 im Vorbereitungsspiel gegen Gastgeberin England auch den Landesrekord von Lara Dickenmann eingestellt, die sie im ersten Gruppenspiel nun aller Voraussicht nach überholen wird.

Gruppe D:

Das in seiner Leistungsfähigkeit aktuell schwer einzuschätzende französische Team trifft in der Vorrunde auf Italien, Belgien und Island. Mit Abstand erfahrenste Spielerin von "Les Bleues" ist Kapitänin Wendie Renard (Olympique Lyon), die bereits 131 Mal für die "Équipe Tricolore" auflief. Trainerin Corinne Diacre verzichtete dagegen auf die Nominierung langjähriger weiterer Leistungsträgerinnen wie Sarah Bouhaddi, Amandine Henry und Rekordtorschützin Eugénie Le Sommer (bisher 86 Treffer), worüber es einige mediale Kontroversen gab.

Italien konnte sich zum elften Mal für eine EM qualifizieren, 1993 und 1997 wurde das Team Vize-Europameisterin. Fast die gesamte "Squadra Azzurra" ist bei Klubs im eigenen Land aktiv. Lediglich Mittelfeldspielerin Aurora Galli steht in der FA Women´s Super League beim FC Everton unter Vertrag.
Die Belgierinnen nehmen zum zweiten Mal an einer EURO teil und konnten sich als Gruppenerste in der Qualifikation vor der Schweiz durchsetzen. Stürmerin und Kapitänin Tessa Wullaert (RSC Anderlecht) spielte von 2015 bis 2018 beim VfL Wolfsburg und ist mit bislang 67 Treffern belgische Rekordtorschützin. Wie sie steht ein Großteil der "Red Flames" in der heimischen Super League Vrouwenvoetbal auf dem Platz. Rekordnationalspielerin Janice Cayman (bisher 126 Einsätze) spielt bei Olympique Lyon in der Division 1 Féminine, Stürmerin Tine De Caigny für die TSG 1899 Hoffenheim in der Bundesliga.
Island nimmt nach 2009, 2013 und 2017 zum vierten Mal an einer EM teil und erreichte dabei 2013 das Viertelfinale. Noch nie war das Team für eine WM oder Olympische Spiele qualifiziert. Einige Spielerinnen stehen in der heimischen Liga unter Vertrag, der Großteil spielt jedoch im Ausland. Kapitänin und mit bisher 139 Einsätzen auch Rekordnationalspielerin Sara Björk Gunnarsdótti (Juventus Turin), von 2016 bis 2020 beim VfL Wolfsburg aktiv, kehrte nach einer Babypause erst im März 2022 auf den Rasen zurück. Aus der Bundesliga wurden Cecilía Rán Rúnarsdóttir, Glódís Perla Viggósdóttir, Karólína Lea Vilhjálmsdóttir (alle Bayern München), Sveindís Jane Jónsdóttir (Wolfsburg) sowie Alexandra Jóhannsdóttir (Eintracht Frankfurt) für die "Stelpurnar okkar" nominiert.

Parallel zum Anpfiff der Europameisterinnenschaft hat die mehrteilige Frauenfußball-Dokumentation "Born for this – mehr als Fußball" Premiere. Um eine möglichst große Reichweite zu schaffen, haben sich ARD, Sky und Magenta TV zu einer Senderallianz vereint, die die Doku zeitgleich am 6. Juli 2022 in ihren jeweiligen Mediatheken hochlädt. Die ARD strahlt die erste Folge zudem im Anschluss an die Übertragung des EM-Vorrundenspiel des DFB-Teams gegen Spanien exklusiv am 12. Juli 2022 um 23.15 Uhr im TV aus. Bundestrainerin Voss-Tecklenburg erklärte vorab: "Wir freuen uns über dieses tolle Projekt und können damit einer breiten Öffentlichkeit zeigen, wer und wie wir sind. Denn wir haben so viele großartige Persönlichkeiten und starke Geschichten zu erzählen. Diese Doku wird uns in Sachen Sichtbarkeit einen Schub geben," ist sich die 54-Jährige Duisburgerin sicher. Die Dreharbeiten hatten im April 2021 begonnen, seitdem wurde das DFB-Team kontinuierlich auf dem Weg zur EURO begleitet. Auch während des Turniers sollen die Aufnahmen fortgesetzt werden.

Weitere Infos unter: www.uefa.com/womenseuro und auf den Seiten der SPORTSCHAU: www.sportschau.de sowie des ZDF: www.zdf.de/sport/

Übrigens: In Berlin kann frau die Spiele (des DFB-Teams) auch live in der BEGiNE - Treffpunkt und Kultur für Frauen e.V. mit anderen mitverfolgen und gemeinsam jubeln oder zittern: www.begine.de


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Copyright Text: Sylvia Rochow


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Beitrag vom 01.07.2022

Sylvia Rochow