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Beitrag vom 14.12.2005
Sabrina van der Ley erhält Verdienstkreuz der Republik Polen
AVIVA-Redaktion
Die Kunstwissenschaftlerin, Kuratorin und Vermittlerin um die deutsch-polnischen Beziehungen im Bereich zeitgenössischer bildender Kunst wurde am 15. Dezember 2005 für ihre Verdienste gewürdigt.
Das Verdienstkreuz in Gold ist die höchste Auszeichnung, die vom Staatspräsidenten der Republik Polen in Anerkennung besonderer Verdienste um die deutsch-polnischen Beziehungen vergeben wird. Sabrina von der Ley hat vielfältige Impulse für kulturellen Austausch zwischen Polen und Deutschland im Laufe ihrer Arbeit im Kunstbetrieb, vor allem aber im Rahmen des "Art Forum Berlin - Die internationale Messe für Gegenwartskunst" gegeben.
Bereits 1995 organisierte Sabrina van der Ley eine Reise des Fördervereins des Museum Ludwig, Köln nach Polen, aus der sich regelmäßige Kontakte mit ProtagonistInnen der polnischen Kunstszene ergaben.
Als Kustodin der privaten Sammlung Hoffmann in Berlin lud sie 1998 den Künstler Pawel Althamer als artist-in-residence nach Berlin ein. Dank ihrer Tätigkeit in der Sammlung Hoffmann entwickelte sich u.a. die Zusammenarbeit mit Teresa Murak und Zuzanna Janin, die mit ihren Werken in der Sammlung Hoffmann vertreten sind.
Seit 2000 ist Sabrina van der Ley künstlerische Leiterin des "Art Forum Berlin - Die internationale Messe für Gegenwartskunst". In dieser Funktion ermöglichte sie der jungen polnischen Galerienszene zeitgenössischer Kunst sich, meist zum ersten Mal, einem internationalen Publikum zu präsentieren. Die Erfolge dieser Szene sprechen mittlerweile für sich, polnische KünstlerInnen und ihre Galerien sind aus dem internationalen Kontext nicht mehr wegzudenken. Zu den polnischen Galerien, die gefördert wurden, gehören Galeria Foksal, Warszawa, Foksal Gallery Foundation, Warszawa, Galeria Zderzak, Krakow und Galeria AT, Poznan. 2002 initiierte und kuratierte Sabrina van der Ley die Ausstellung "Kunstexpeditionen" im Sony Center am Potsdamer Platz in Berlin. Daran beteiligt waren u.a. die polnischen KünstlerInnen Monika Sosnowska und Pawel Althamer.
Ebenfalls in 2002 initiierte sie gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung und Christoph Tannert die Ausstellung "September Horse" u.a. mit den polnischen KünstlerInnen Cezary Bodzianowski und Katarzyna Józefowicz.
Die polnische Kunst- und Kulturszene, ihre VermittlerInnen und WissenschaftlerInnen konnte Sabrina van der Ley in vielfältige Projekte im Rahmen des "Art Forum Berlin" mit einbeziehen. Umgesetzt wurde ein ortsspezifisches Projekt für eine Lounge nach einem Entwurf von Henryk Stazewski durch Gregorz Swzertnia, es fanden Podiumsdiskussionen zur polnischen Kunstszene statt, ein Essay zum zeitgenössischen Kunstmarkt in Polen wurde im Katalog zur Messe veröffentlicht, Kooperationen mit Wieslaw Borowski, Jaromir Jedlinksi, Anda Rottenberg, Joana Kiliszek, Maria Morzuch, Krzysztof Visconti u.v.a. konnten realisiert werden. Zur Zeit bereitet Sabrina van der Ley zusammen mit Markus Richter das Ausstellungsprojekt "Ideal City - Invisible Cities" vor. Maßgeblich gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und unterstützt durch das Adam Mickiewicz Institut, Warszawa sowie das Institut für Auslandbeziehungen e.V.(ifa) in Stuttgart, wird das zweiteilige internationale Ausstellungsprojekt im Sommer 2006 in Zamoæ und im Herbst 2006, parallel zum "Art Forum Berlin", in Potsdam zu sehen sein.
Sabrina van der Ley wurde 1967 in Köln geboren. Sie schloss ihr Studium der Kunstgeschichte 1997 mit dem Magister Artium zum Thema "Konzeptionelle Wandmalerei der Gegenwart" ab. Nach ihrer Tätigkeit bei verschiedenen Galerien in USA, England und Deutschland war sie 1994-97 in Köln Geschäftsführerin der Gesellschaft der Freunde am Museum Ludwig. 1997 zog sie als Kustodin der Sammlung Hoffmann, an den neuen Standort in Berlin-Mitte. Seit 2000 ist sie künstlerische Leiterin des "Art Forum Berlin - Die internationale Messe für Gegenwartskunst". Von 2002 bis 2004 war sie Jurymitglied des Hauptstadtkulturfonds. Die Kuratorin und Kunstwissenschaftlerin veröffentlicht Texte und Katalogbeiträge zur kulturpolitischen und künstlerischen Themen und lebt in Berlin.
Die Verleihung fand am Donnerstag, den 15. Dezember 2005 um 14 Uhr in der Botschaft der Republik Polen in Berlin statt.
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